Bierpong ist kein Sport - oder doch?
Ein Tisch, Plastikbecher, ein paar Bälle – und jede Menge Ehrgeiz. Aber ist Bierpong jetzt nur ein Party-Gag oder ein ernstzunehmender Sport? Wir analysieren!
Ein Tisch, Plastikbecher, ein paar Bälle – und jede Menge Ehrgeiz. Aber ist Bierpong jetzt nur ein Party-Gag oder ein ernstzunehmender Sport? Wir analysieren!
Die Wurzeln von Bierpong liegen irgendwo zwischen Tischtennisplatte und College-Party in den 1950ern. Angeblich landete ein Pingpongball versehentlich in einem Bierbecher – und der Rest ist Geschichte. Heute wird Bierpong weltweit gespielt, teils unter dem alternativen Namen Beirut, und das nicht nur im Wohnzimmer.
Die Szene hat sich professionalisiert: In Las Vegas findet regelmäßig die World Series of Beer Pong statt – mit über 1.000 Spieler:innen und bis zu 50.000 US-Dollar Preisgeld. Auch im deutschsprachigen Raum wächst die Turnierlandschaft mit der Beer Pong Bundesliga und lokalen Ligen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg.
Der Reiz liegt in der Mischung: Wettkampf, Geschick, Teamplay und ein Schuss Chaos.
Ziel ist es, mit Tischtennisbällen Becher auf der gegenüberliegenden Seite zu treffen – die dann geleert und entfernt werden. Gespielt wird meist 1-gegen-1 oder 2-gegen-2. Du willst der Bierpongprofi auf jeder Party sein? Dann solltest du diese verschiedenen Würfe und ihre Fachbegriffe kennen:
Arc Shot (hoher Wurf, nicht abwehrbar)
Bounce Shot (Aufsetzer, zählt doppelt, darf abgewehrt werden)
Trickshot (z. B. durch die Beine, „Behind the Back“)
Balls Back (beide Spieler treffen → nochmal werfen)
Rebuttal (Chance auf Ausgleich nach letztem Treffer)
Der Aufbau ist klar geregelt: Zehn Becher, pyramidenförmig aufgestellt, auf einem etwa 2,40 m langen Tisch. Dazu kommt ein „Waschbecher“ mit Wasser für die Bälle. Der Wurfarm darf beim Abwurf nicht über die Tischkante ragen – ja, das wird kontrolliert. Willkommen im Halbprofibereich.
Wer im Turnier bestehen will, braucht mehr als nur Glück: Zielgenauigkeit, Nervenstärke und ein gutes Timing sind Pflicht. Dazu kommen psychologische Spielchen, clevere Becher-Umstellungen („Re-Racks“) und Reaktionsschnelligkeit.
Aber trotz Wettkampfcharakter bleibt Bierpong natürlich ein Spiel mit Alkohol. Das sorgt immer wieder für Kritik – etwa wegen möglicher Suchtverherrlichung oder mangelnder Hygiene. Einige Unis haben es daher sogar verboten. Andere setzen bewusst auf alkoholfreie Varianten oder betonen den sportlichen Aspekt, um dem Party-Image zu entkommen.
Aber ganz ehrlich: Gerade die Mischung aus Lockerheit, Wettbewerb und leichten Absurditäten macht Bierpong zu dem, was es ist.
Ein Spiel, bei dem du mit einem einzigen Wurf zur Legende wirst – oder zum Meme.
Also, ist Bierpong ein Sport?
Offiziell nicht. Emotional: absolut.
Wer sich vorbereiten will – ob auf die nächste WG-Party oder das regionale Turnier – sollte folgende Punkte beachten:
🏋️♀️ Trainingstipps
Zieltraining: Auf Becher in unterschiedlichen Distanzen werfen
Bounce-Übungen: Wurftechnik mit kontrolliertem Aufsetzer
Wurfhaltung festlegen: z. B. 3-Finger-Griff, seitlicher Stand, Ellenbogen beachten
Konzentration stärken: Nicht nur durch Übung, sondern auch durch mentale Pausen
🎯 Taktikhacks
Beginne mit dem Mittelbecher: hohe Wahrscheinlichkeit auf Treffer in der Umgebung
Psychospielchen: „Ablenken erlaubt“ – aber fair! Kein Windstoß, keine Berührungen
Re-Racks clever einsetzen: Wenn das Zielbild unübersichtlich wird – sortieren!
Teamplay: Absprache mit dem Teampartner – wer macht was, wann?